Es geht los...Warm Up!

Samstag, 8. April 2017 ...das Abenteuer startet...

 

 

Wir schreiben den 8. April 2017. Der Tag der Entscheidung war angebrochen. Der am Vorabend 10 Minuten vor Ladenschluss gekaufte Rucksack stand gepackt zwischen meinen Beinen. Ich saß im Zug Richtung Kiel. Mir gegenüber zwei meiner Mitstreiter. Zum einen mein lieber Oli, der mir die ganze Suppe eingebrockt hat und zum anderen Mischa, den ich an diesem Tag tatsächlich zum ersten Mal traf. Kennt ihr das, wenn ihr jemanden trefft und von Anfang an die absolute Sympathie da ist. Bei Mischa war das so und das nicht nur, weil wir beide am gleichen Fuß an Hallux Valgus litten. Wir hatten definitiv eine Menge Spaß, aber dazu später mehr.

 

Unsere Zeit im Zug vertrieben wir uns mit "Fachgesprächen" über Ausrüstung und Wettkampferfahrungen (MEIN Thema, denn ich hatte ja keine, also Wettkampferfahrungen, Schuhe schon). Aber so im Zug sitzend kam ich echt noch einmal ins Grübeln, ob ich an alles gedacht habe und für 100 Kilometer wirklich ausreichend gerüstet war. Aber letztlich musste ich jetzt mit der Ausrüstung klar kommen, die ich morgens in aller Hektik in den Rucksack gepackt hatte. Übrigens stellte sich dieser noch als Laptop-Rucksack heraus, aber das war mir jetzt auch egal, er saß bequem (zumindest die 10 Minuten, die ich ihn tatsächlich bis zu diesem Zeitpunkt  auf dem Rücken hatte) und bot genug Platz für meine Ausrüstung.

 

Das Fachsimpeln über die beste Ausrüstung, die beste Strategie und die richtige Ernährung dauerte bis zur 25-Minütigen Fahrt nach Kiel. Hier mussten wir das erste Mal umsteigen. Hier verspürten Olli und Mischa den Drang, sich bei McDonalds einzufinden. Wie war das noch mit der gesunden Ernährung??? Ich verzichtete. Und zwar nicht weil ich einer dieser Anti-McDonalds-Verfechter bin, sondern weil ich meinen Magen kenne. Ich weiß, was er verträgt. Fastfood und eine Spur Aufregung vor dem Wettkampf gehören nicht unbedingt dazu.

 

Wir mussten noch ein weiteres Mal in Neumünster umsteigen eh wir den Hamburger Bahnhof anvisierten. Der Mega-Marsch rückte näher. Aber es war weniger Aufregung sondern vielmehr die Vorfreude, dass es endlich losging, die mit jedem Kilometer Zugfahrt zunahm. Ich war froh, dass es nach Wochen der Vorbereitung nun endlich losging. Und besonders gut fühlte sich dabei an, zu wissen, dass viele andere Menschen mit mir fieberten. Mir bereits auf dem Weg nach Hamburg via WhatsApp und über die sozialen Netzwerke alles Gute und viel Glück wünschten. Pure Motivation!

 

In Hamburg angekommen, konnte ich meine zwei Weggefährten gerade noch davon abhalten, beim Dönermann einzukehren. Ich fragte mich, wie man so einen Hunger haben konnte :-D Ganz so schlimm war es nicht, aber ich könnte das nicht. Ich war dann doch etwas zuuu aufgeregt, um mich durch die kulinarischen Welten zu futtern. Ich gönnte mir einen Traubenzucker...

 

Nach einer kurzen Fahrt in der S21 (das ist für dich Mischa) trafen wir auf einen Haufen angetrunkener Fußballfans die zum Heimspiel des HSV wollten. Das war der erste und einzige Moment, in dem ich mir wünschte, ich hätte die enge Laufhose, doch erst kurz vorm Start angezogen und nicht schon Zuhause. Aber Rettung nahte in Form einer Bushaltestelle, an der ein paar weitere Mega-Marschler auf den Bus zum Startpunkt warteten. Schnell nutzte ich die Gelegenheit unentdeckt in der Menge vor der Bushaltestelle zu verschwinden. Nein ganz so schlimm war es dann doch nicht! Auch wenn ich mich selbst vor 2 Monaten noch über Männer in langen Laufhosen lustig gemacht habe, wusste ich, dass die Hose eine gute Wahl war und einen guten Dienst verrichten wird! Ebenso sicher war ich mir mit meinen Schuhen. Die fühlten sich einfach gut an und ich hatte das gute Gefühl, dass sie das auch nach 100 Kilometern noch tun werden.

 

Die Busfahrt war voll von Extremwanderern, die gemeinsam mit uns im Stau standen und vermutlich gerne ein paar mehr Kiloter zu Fuß in Kauf genommen hätten, um noch pünktlich anzukommen. Aber bevor einer der Extrem-Wanderer aus dem Schwabenland Gelegenheit hatte nach dem Nothammer zu greifen, um die Scheibe einzuschlagen, löste sich der Stau auf. Ich tat, was ich immer tat, wenn ich ein wenig aufgeregt war: Ich versuchte mit lockeren Sprüchen, meine Nervosität zu überspielen. Das klappte ganz gut. Mischa und ich spielten uns wunderbar die Bälle zu und das brachte nicht nur uns beide selbst zum Lachen. Das war echt eine lustige Busfahrt. Etwas nach dem wir uns schon in ein paar Stunden genussvoll zurückerinnern werden. Nicht unbedingt die miese Luft in dem Bus, aber immerhin ein fahrbarer Untersatz, der "nicht gehen" bedeutet.

 

Am Startpunkt im Volkspark angekommen, holten wir uns unser Bändchen und das Starterpaket. Und wir erfuhren, dass der vierte im Bunde, Frank (oder auch Frooonk) genannt, nun doch an den Start geht (am Vortag hatte er noch mit den Ausläufern einer Grippe zu kämpfen). Die Wartezeit auf das vierte Musketier vertrieben wir uns damit, ein obligatorisches Selfie zu machen (siehe Foto). Und dann waren wir plötzlich zu viert. Aber es war nicht Frank, der neben uns stand, sondern jemand den ich noch nie vorher im Leben gesehen habe. Und er wollte ein Selfie mit mir. Ich war etwas überrascht. Dann deutete er auf mein Shirt mit dem "Move For Kids-Logo" und sagte, ich habe auch gespendet und finde das eine Klasse Aktion! Und deswegen würde ich gern ein Selfie mit dir. Hammer! Der Startschuss für den Marsch war noch nicht gefallen und ich hatte schon den ersten Gänsehaut-Moment (während ich das schreibe, bekomme ich schon wieder eine). Das hat mich echt geflashed. Und mir einen weiteren Motivationsschub verpasst, die 10 Kilometer wirklich zu bezwingen.

 

Die erste Startgruppe wurde von Trommelschlägen begleitet bereits losgeschickt in das ungewisse Abenteuer "Megamarsch". Wir standen fast ganz vorne in der zweiten Startgruppe. Bevor der Startschuss fällt und ich euch mit auf die ersten 20 Kilometer des Marsches nehme, der auch ein Stückweit mein Leben verändert hat, muss ich euch etwas gestehen: Ich sprach davon, dass ich euch 5 Blogartikel schreiben werde. Für jeden Streckenabschnitt einen. Beim Schreiben dieses Blogartikels habe ich es mir anders überlegt. Es wird für jeden Streckenabschnitt einen Artikel geben, aber dieses hier ist nicht der erste von den fünf. Es ist die Einleitung. Und da ich gerade merke, was für einen Spaß es mir macht, euch mit auf  diese Reise zu nehmen, wird es nach dem Zieleinlauf auch noch einen Fazit-Artikel geben. Sorry Leute, das müsst ihr jetzt durch. Aber glaubt mir, 100 Kilometer marschieren ist anstrengender, als meine Blogartikel zu lesen ;-)

 

In diesem Sinne verharre ich bis morgen im vorderen Teil der zweiten Startgruppe. Das Adrenalin puscht meinen Körper, ich will nur noch, dass es endlich losgeht. Ich mich der Herausforderung stelle und nicht nur anfange sowohl meine körperlichen als auch mentalen Grenzen kennen zu lernen, sondern auch zu überschreiten. Weit über das denkbare hinaus zu gehen. Wenn ihr Lust habt mitzukommen, dann lest morgen wieder vorbei. Ich würde mich freuen. Und schreibt mir gern etwas in die Kommentare, damit ich weiß, dass ich das nicht NUR für mich schreibe....

 

In diesem Sinne....Moooooove on und bis morgen, wenn wir uns gemeinsam die ersten 20 Kilometer vornehmen ;-) Wer traut sich mitzukommen????

 

Liebe Grüße

Euer Dennis

 

 

Euer Dennis 


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Kommentare: 5
  • #1

    Sandra (Montag, 17 April 2017 22:40)

    Ich bin gespannt ��

  • #2

    Steffi (Dienstag, 18 April 2017 19:55)

    Ich freu mich auf die Fortsetzung...
    Auf die Plätze...fertig...los ����

  • #3

    Dagmar (Dienstag, 18 April 2017 21:14)

    freu mich schon auf morgen.
    Es liest sich sehr gut, habe echt Spaß in den Backen beim lesen.
    Werde mit meiner Freundin im Juli 50km Marsch, am Rhein-Ahr marschieren. ( 100km Rhein-Ahr-Marsch )
    100km war für uns beide Mädels eine Nummer zuviel.(Karin hat letztes Jahr erst ein neues Knie bekommen.)
    Aber....mein Plan ist es, auf jeden Fall einen 100 km Marsch mal zu marschieren.
    Gruß aus Kölle

  • #4

    Matthias (Donnerstag, 20 April 2017 11:34)

    Gelesen...ich stehe un den Startlöchern �. Wann gehts los?

  • #5

    jan commentz (Donnerstag, 20 April 2017 18:53)

    hey dennis,

    ich war der verrückte vierte typ,
    der ein selfie wollte. da gehe ich
    mit meiner wandercrew gerade
    auf das gelände und sehe euch
    und denke bei mir: den quatsche
    ich mal an! lustig und schoen,
    dass ich dich ueberrascht und
    wohlmoehlich gut motiviert habe.

    ist ja fuer einen guten zweck!

    bin gespannt auf deinen
    weiteren blob!

    vg aus hamburg

    jan